Wie oft fasten?

Es stecken eigentlich zwei Fragen in dieser Frage:

  1. Wie oft solltest Du fasten (mindestens – um Dich gesund zu halten)?
  2. Wie oft darfst Du fasten (maximal – ohne dass es schadet)?
 Die Antwort auf Frage 1 ist relativ klar:

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, ein- bis zweimal pro Jahr für etwa eine Woche zu fasten. Das ist völlig ausreichend, um sich als gesunder Mensch gesund zu halten.

Wenn es um Frage 2 geht, dann wäge ich meine Antwort immer sehr ab – je nachdem, mit wem ich spreche.

Fasten hat für einige Menschen einen gewissen „Suchtcharakter“. Das „heilsame Fasten“ wird völlig überhöht und es neigen viele Menschen dazu (wie auch bei anderen Gesundheitsthemen), aus „Fasten ist gesund“ ein „Mehr ist besser“ zu machen.

Sogar Hellmut Lützner ist in seinen Ratgebern zurückhaltender geworden.

Er schreibt in seinem Buch „Fasten“, das vor 20 Jahren (2002) erschienen ist: „Sofern Sie sich vollwertig ernähren und zu den gesunden Fastern mit Gewichtsreserven gehören, dürfen Sie sogar jeden Monat fasten: eine Woche fasten – drei Wochen essen, warum nicht?“

In seinem Buch „Wie neugeboren durch Fasten“ (DER Klassiker der Fastenbücher – Erstausgabe 1976) in der Auflage von vor drei Jahren (2019) verwendet er exakt den gleichen Wortlaut – dort aber schreibt er: „…dürfen Sie jeden zweiten Monat fasten: eine Woche fasten – sieben Wochen essen, warum nicht?“

Interessant, oder?

Tatsache ist, dass Du NICHT (und schon gar nicht regelmäßig) fasten solltest, wenn Du nicht die Reserven dafür hast, weil Du z.B. untergewichtig bist oder eine zehrende Krankheit hast oder Du zu wenig mit notwendigen Vitalstoffen (Mikronährstoffen) versorgt bist. Auch in psychisch fordernden Zeiten oder mit einer psychischen Erkrankung – insbesondere mit einer Essstörung – solltest Du grundsätzlich nicht fasten.

Schau Dir auch an, was ich zu „Wer darf fasten?“ geschrieben habe.

Ansonsten: Wenn Du gesund bist, Dich auch in Deinem Alltag gut und vollwertig ernährst, geistig-seelisch stabil bist und gute Gewichtsreserven hast, dann ist gegen ein regelmäßiges Fasten wie z.B. einmal pro Monat für fünf Tage, wie Hellmut Lützner es 2002 schreibt, nicht einzuwenden.

Beachte aber: öfter (oder auch länger) ist beim Fasten NICHT besser! 

Vielmehr solltest Du Deinen Alltag so gestalten, dass Du auch ohne Fasten Dich genauso wohl fühlst wie bei Deiner Fastenwoche und Deine Gesundheit erhältst. Das erreichst Du durch eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und seelischen Ausgleich.

Komm mit!

…in eine Woche, in der nur Du wichtig bist. Gönn Dir eine Auszeit, in der Du Dich auf das Wesentliche besinnst, tief durchatmest und neue Energie gewinnst. Fasten ist ein Schritt zurück zu Dir, ein Neuanfang für Körper, Geist und Seele.

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